Alarmübung "Wohnhausbrand mit Menschenrettung"
Freitagabend 23. August, 19:00 Uhr in Freisen: Über einem Doppelhaus in der Burgstraße steigt dichter Rauch auf. Flammen schlagen meterhoch aus einem Dachstuhl. Schreie sind aus dem Gebäude zu hören, als wenige Minuten später die Sirenen heulen und die Löschbezirk Freisen, Haupersweiler, Grügelborn und Reitscheid der Freiwilligen Feuerwehr der Gemeinde Freisen alarmiert werden. "Wohnhausbrand, mehrere Personen vermisst" lautet die dramatische Einsatzmeldung durch die Leitstelle. Glücklicherweise handelte es sich bei dem Szenario lediglich um eine großangelegte Alarmübung, um für den Ernstfall zu proben.
Als Übungsobjekt dienten zwei entkernte Doppelhaushälften die sich zur Zeit im Umbau befinden und von zwei Feuerwehrkameraden unseres Löschbezirkes zur Verfügung gestellt wurden. Durch eine Nebelmaschine konnten mehrere Räume realitätsnah verraucht werden, sodass - wie bei einem richtigen Brand - die Sicht im Haus "gleich Null" ist. 5 Mimen der realistischen Unfalldarstellung (RUD) simulierten die im Haus eingeschlossenen Personen, die an den Fenstern standen und "um ihr Leben schrien". Angenommen wurde eine Verpuffung im Heizungsraum in der einen Haushälfte mit Brandausbreitung auf den Dachstuhl der anderen.
Als kurz nach Alarm die ersten Einheiten unter Einsatzleiter Frank Müller in der engen Straße eintrafen, wurde schnell klar, dass es sich um einen Großbrand handelt und weitere Einheiten von Feuerwehr und Rettungsdienst nachalarmiert werden müssen. Die dichtbebaute, kleine Gasse machte die Erkundung und die Übersicht für die ersten Kräfte schwierig, da auch noch eine sehr aufgebrachte Augenzeugin beruhigt werden musste. Eine Anwohnerin konnte zügig über eine Steckleiter aus dem bereits verrauchten 1. Obergeschoss gerettet werden. Parallel dazu drangen 2 Trupps unter Atemschutz in das Haus vor und suchten die Stockwerke nach den übrigen Vermissten ab. Binnen weniger Minuten wurden 2 weitere Verletzte aufgefunden, ins Freie gebracht und dem Rettungsdienst übergeben. Ein vor dem Hauseingang positionierter Hochdrucklüfter drückte den Brandrauch aus dem Haus. Der massive Außenangriff zur Bekämpfung des Dachstuhlbrandes verhinderte die Ausbreitung der Flammen auf die Nachbargebäude. Währenddessen erreichten mehr und mehr Rettungskräfte die Einsatzstelle, bauten die Wasserversorgung auf und richteten die zentrale Atemschutzsammelstelle ein. Ingsgesamt mussten 5 Personen aus dem brennenden Gebäude gerettet werden.
Gegen 20:30 Uhr wurde die Übung beendet und die Übungsleitung unter Löschbezirksführer Jochen Becker und Wehrführer Paul Haupenthal bedankten sich für die rege Teilnahme an der Einsatzübung als auch bei den Freiwilligen der Realistischen Unfalldarstellung für ihre Hilfe. Insgesamt war der Einsatzverlauf bis auf wenige Kritikpunkte zufriedenstellend. Der Lerneffekt an solchen "seltenen" Objekten ist enorm wichtig für die Erfahrung für die Wehrleute, um für den richtigen Einsatz trainiert zu sein. Deshalb ein herzliches Dankeschön an Arno und Christian Becker vom Lbz. Freisen für die Bereitstellung der Örtlichkeit.
Im Einsatz waren rund 55 Einsatzkräfte der Löschbezirke Freisen, Grügelborn, Haupersweiler und Reitscheid mit 8 Fahrzeugen sowie der Rettungsdienstes mit 2 Rettungswagen.